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07.11.2015 - 28.11.2016

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this is not a palm tree

Alban Muja | Artan Hajrullahu | Atdhe Mulla | Dren Maliqi | Driant Zeneli | Endri Dani | Enkelejd Zonja | Haveit | Ilir Kaso | Jakup Ferri | Jeton Muja | Koja | Ledia Kostandini | Majlinda Hoxha | Olson Lamaj | Remijon Pronja | Silva Agostini


Eröffnung am 07.11.2015 um 19.00 Uhr

 

 

Die Gruppenausstellung „This Is Not A Palm Tree“ konzentriert sich auf Arbeiten junger albanischer und kosovarischer Künstler_innen. Erstmals in dieser Form in Berlin gezeigt, werden Hauptvertreter_innen der zeitgenössischen Kunstszene beider Länder gesammelt gegenüberstellt. Die ausgestellten Künstler_innen versuchen sich den vielschichtigen Manifestationen kollektivierter Erinnerung und nationaler Identität in ihren Heimatländern anzunähern - eine Auseinandersetzung die in der gegenwärtigen Kunst beider Länder eine unbedingte Rolle spielt.

Individuelle künstlerische Positionen einem nationalen Kontext unterzuordnen scheint zunächst angesichts globaler Realitäten wie der Massenmigration und transkultureller, hybrider Identitäten verkürzt, gar anachronistisch und deplatziert. Gleichzeitig muss eine Kunstanschauung, die sich im internationalen Kontext bewegt, einen Raum schaffen , in dem lokale Zusammenhänge und Differenzen benannt und diskutiert werden können. Albanien und Kosovo sind heute noch stark durch ihre kommunistische Vergangenheit geprägt; Albanien, das sich unter dem Regime des Diktators Enver Hoxha erst ab 1991 langsam, aus seiner fast völligen Isolation lösen konnte und Kosovo, als ehemalige Provinz des sozialistischen Jugoslawiens, das mit seiner Unabhängigkeitserklärung 2008 heute zu einem der jüngsten souveränen Staaten weltweit zählt, der allerdings international immer noch bei vielen Staaten um seine Anerkennung kämpft. Vergangenheiten, die im Zusammenhang mit ihrem kommunistischen Erbe geprägt sind durch staatlich diktierte Bildpolitiken und die gegenwärtig einer Konstruktion und Manipulation von nationalen Erinnerungs- und Gründungsmythen ausgesetzt sind. Die Gegenüberstellung künstlerischer Positionen, die sich mit der historischen sowie gegenwärtigen Erinnerungs- und Repräsentationspolitik zweier Staaten, die sich als ein Volk verstehen, beschäftigen, eröffnet noch eine zusätzliche Dimension; Es werden nicht nur die je individuellen kosovarischen und albanischen Staatsideologien hinterfragt, sondern auch die Konstitution des Gemeinsamen - die Narration des albanischen als Ethnie, Heimatland, Kultur und Tradition.

Der Ausstellungstitel „This Is Not A Palm Tree“ bezieht sich auf ein verbreitetes Element an Fassaden kosovarischer Wohnarchitektur: Ein Mosaik einer Palme, meist geformt aus größeren braunen und grauen Schmucksteinen, die Blätter nicht immer grün unterlegt. Die Interpretation, diesen Fassadenschmuck als Referenz an Albanien zu deuten, mag weithergeholt erscheinen, ist aber nicht unbegründet. Für die meisten Kosovaren gilt Albanien als Mutterland, wobei sie sich gleichzeitig hinsichtlich ihrer Nation eindeutig als Kosovaren fühlen. So ist beispielsweise die albanische Flagge omnipräsent in dem kleinen Land und Palmen, die es hier nicht gibt, findet man erst wieder hinter der Grenze, auf dem Weg nach Tirana oder an den Stränden Albaniens an denen viele Kosvoaren seit es wieder möglich ist, ihre Sommerferien verbringen. Albanien, in dem Palmen wachsen, das so nah ist, aber für lange Zeit unerreichbar war, ist und bleibt mystifiziert– als Sehnsuchtsort und wahre Heimat.

Gleichzeitig spielt „This Is Not A Palm Tree“ aber auch auf die berühmte Bildunterschrift des belgischen Malers René Magritte „Ceci n'est pas une pipe“ (Das ist keine Pfeife) an. In dem Werk „La trahison des images“ (Der Verrat der Bilder von 1928) setzt sich Magritte mit dem komplizierten Verhältnis einer angenommenen Wirklichkeit und ihrer Repräsentation durch bildliche und sprachliche Zeichen auseinander. Eine Auseinandersetzung deren gedankliche Fortführung sich beispielsweise auch in Driant Zenelis Arbeit „This is a castle“ lesen lässt. Der junge albanische Künstler begab sich hierfür 2010 auf eine Reise durch sein Heimatland, um die Bauten neuer albanischer Burgen, die als Restaurants, Hotels oder Ähnliches genutzt werden, zu dokumentieren. Dieser Bautrend in Albanien zeugt deutlich von einer lokalen Architektur, die sich auf Volksmythen bezieht. Einer Architektur, die vorgibt etwas zu sein, was sie nicht ist, und somit kurzweilig und naiv als Analogie zu jener erdachten Palmenmetapher herangezogen werden kann.

Letztendlich kann und will „This is not a palm tree“ keine profunde Ausführung liefern, inwiefern sich die jüngere Geschichte der beiden Staaten im Detail zueinander verhält und auch nicht darstellen, wie sich diese unterschiedlichen Ausgangsbedingungen auf nationale Identitätsbildungs- und Erinnerungspolitiken und ihr Narrativ in der albanischen und kosovarischen Gesellschaft ausgewirkt hat und auswirkt. Die Gegenüberstellung der jungen zeitgenössischen Kunstszene Albaniens und Kosovos ermöglicht es aber, einen Bogen zu spannen - zwischen Kommunismus, alten und neuen Ideologien, Albanien, Kosovo und Albanisch. „This Is Not A Palm Tree“ zeigt auf, wie die lokalen Vertreter_innen dieser Kunstszene analytisch, klug und ironisch sowie gleichzeitig formal überzeugend staatlich diktierte Erinnerung und Identität dekonstruieren und mit ihrer Kunst einen Beitrag für zukünftige Diskurse innerhalb lokaler Bildpolitiken leisten.


Die Künstler

Alban Muja

Alban Mujas künstlerisches Werk reflektiert und kommentiert aktuelle gesellschaftliche Probleme, stets auf ihren geo-politischen Kontext bezogen. Muja greift die Unzulänglichkeiten geo-politischer und sozialer Systeme, sowie des Kunst-Systems selbst, auf und transferiert diese in neue, ironische und unerwartete künstlerische Abstraktionen.

 

albanmuja.blogspot.de

 

Artan Hajrullahu

Artan Hajrullahu (*1979, Kosovo), studierte Malerei an der Kunstakademie in Pristina. Alltag und Nostalgie sind wichtige Themen in seinem Werk. Seine naiv wirkenden Zeichnungen erzählen nicht nur von alltäglichen Szenen des Lebens in seinem Heimatland, sondern sprechen auch von sehnsuchtsvollen Erinnerungen der Kindheit. Hajrullahu schafft poetische Geschichten, in denen die Beziehung zwischen Menschen und Haushaltsgegenständen eine symbolische Rolle spielt. Hajrullahu unterrichtet Malerei an der Hochschule für bildende Kunst in Gjilan.

 

artanhajrullahu.com

 

Atdhe Mulla


Atdhe Mulla arbeitet als freier Fotograf und ist unter anderem für das Magazin Kosovo 2.0 tätig. Für ihn wird Fotografie immer noch als ein realistisches Medium wahrgenommen: „… als Medium in einem natürlichen Zusammenhang mit der sichtbaren Welt stehend, so dass viele Menschen glauben, dass Fotografie die Wahrheit sagt oder die Welt zeigt wie sie ist. Nicht aber die Profis. Sie wissen, wie eine Fotografie funktioniert und die Wirklichkeit manipulieren kann“. In seiner künstlerischen Arbeit lenkt Mulla den Blick auf den Prozess der Fotografie. Der Künstler untersucht Anwendungsmöglichkeiten der Fotografie, in einer Zeit die fast vollen Zugriff auf eine weltweite, gemeinsame Nutzung erlaubt. Seine Werke dokumentieren die Herausforderungen und Chancen die diese neuen Ausgangsbedingungen bieten, auch für eine künstlerische Beschäftigung mit Fotografie, sowie, nicht zuletzt, die ständige Auseinandersetzung mit dem Medium der Fotografie selbst.

 

 

Dren Maliqi

Dren Maliqi erforscht Bilder, die die Spannungen einer Welt symbolisieren, die triumphierend von Liberalismus und Individualismus erobert wurde - einer Welt, die noch dazu von dem Vermächtnis kollektiver Ideologien und Institutionen beeinflusst wird. Maliqi nutzt die Wahrnehmung von Pop Art als Ausgangspunkt für seine Themen, eigentlich nutzt er die Bilder eines Bedeutungsverlustes des Individuums in einer Gesellschaft, die durch Massenkonsum charakterisiert ist. Auf subtile Weise, de-tabuisiert der Künstler Kultideale und heutige Symbole seiner Heimat.


 

Driant Zeneli


Driant Zenelis künstlerische Recherche hat das Ziel, eigene körperliche und geistige Grenzen durch die Inszenierung ironischer und traumhafter, manchmal absurder Situationen zu durchbrechen. In seinen Arbeiten erforscht er die Bedeutung performativer Versuche, in denen er sich selbst oder aber auch Außenstehende involviert, für diese persönliche Auseinandersetzung. Eine Neudefinition der Idee des Scheiterns, der Utopie und des Traumes – als grundlegender Moment für die Schaffung möglicher Alternativen – ist dabei das Ziel seiner performativen Arbeiten. Weitere Beiträge des Künstlers, die beispielsweise untersuchen, wie Kunst auf didaktische Praxis einzugreifen und sie gegebenenfalls neu zu definieren vermag, liegen selben Fragestellungen zugrunde.

 

driantzeneli.blogspot.de

 

Endri Dani

Endri Dani wurde 1987 in Shkodra, Albanien geboren. Er lebt und arbeitet als Künstler und Grafikdesigner in Tirana, Albanien. Er ist Mitbegründer der MIZA Galerie, einer von Künstlern betriebenen Galerie in Tirana, die Arbeiten junger, aufstrebender albanischer Künstler_innen repräsentiert."Meine Ausbildung als Maler durchdringt meine Fotografien, Videos und Installationen. Oft integrieren meine Arbeiten Fundstücke wie; Artefakte des täglichen Lebens, Elemente der albanischen Geschichte und Souvenirs. Meine jüngsten Arbeiten sind zumeist Recherche orientiert und beschäftigen ich mit Zwangslagen des albanischen Alltags und die diesem zugrunde liegenden Paradoxien, gerade wenn sich diese in der Material- und Konsumkultur manifestieren. Ich bin von Themen, die mich persönlich berührt haben, oder Geschichten aus täglichen Begegnungen inspiriert. Ich versuche meine abstrahierten Erkenntnisse in einem poetisch-fiktiven Raum zu verorten, in dem alles möglich ist."

 

endridani.com

 

Enkelejd Zonja


"Fast immer wenn ich ein Kunstwerk vollende, bemerke ich den selben Aufbau: Auf den ersten Blick spreche ich klar über eine Situation und einen Charakter. Es wirkt wie ein gefangener Moment, der im Raum schwebt. Sind zwei oder mehr Charaktere involviert bleibt die Beziehung gehemmt, eine Sackgasse. Normalerweise komponiere ich meine Arbeiten wie eine theatralische Szenerie, aber ohne eine bestimmte Geschichte zu erzählen. Ich möchte komplexe Situationen schaffen die durch einen permanenten Moment des Übergangs hervorgerufen werden. Situationen in den Paradoxien und Verwirrung eine konstituierende Rolle spielen. Ich versuche „nicht Existierendes in Realität“ zu schaffen, eine absurde Umgebung. Hierfür nutzte ich Inspirationsquellen wie Kunst-Geschichte, Kindheitserinnerungen, manchmal Nachrichten oder das tägliche Leben. Diese Bilder durch die ich gehe und ihre Kontexte die mich umgeben, erzeugen zunächst eine Art Chaos in mir. Aus diesem Chaos abstrahiere ich Momente – die Komposition wird zu dem Ort an dem sich die Charaktere plötzlich gegenüberstehen.“

 

enkelejdzonja.com

 

Ermir Destani

"Mein Hauptaugenmerk liegt auf Video-Animation. In Bezug auf meine künstlerische Arbeit versuche ich sehr klar zu sein mit dem, was ich der Öffentlichkeit präsentiere. Ich war immer von klassischen Zeichentrickfilmen wie Walt Disney und mehr noch, von Japanischen Animationen inspiriert. Es liegt wohl an der Einfachheit der Implementierung dieser Arbeiten. Ich begann meine Reise des Experimentierens mit Animation als Autodidakt, mit der Zeichnung in Frames und dem Animieren durch andere Techniken wie Stop-Motion und 3D. Normalerweise wähle ich surrealistischen Themen und lasse Raum für abwegige Gedanken und Vorstellungen."

 

Haveit


“Haveit ist eine Gruppe von vier Mädchen, die sich über die alltäglichen Annehmlichkeiten und moralistischen Regeln hinwegsetzen und sich weigern, dass was uns serviert wird einfach hinzunehmen. Wir werden nichts tun, außer unsere und deine Geschichte zu erzählen!“

 

www.facebook.com/haveit

 

Ilir Kaso

Ilir Kaso wurde 1982 in Përmet, Albanien geboren. Er absolvierte die Akademie der Künste in Tirana 2005 und ist hier heute Lehrbeauftragter. Kasos Arbeiten befassen sich mit experimentellen kognitiven Techniken als eine Möglichkeit die Metaphysik in der Kunst besser zu verstehen. Er versucht zu verstehen, was die beste Strategie für den umfassenden Ausdruck eines Themas ist. Kaso sieht seine Kreativität mehr als eine kontinuierliche Brücke in Richtung einer "kleinen" familiären Welt und den großen Verbrauchern unklarer Werte.

 

ilirkaso.com

 

Jakup Ferri

Während meines Kunststudiums (1999-2004), war meine Stadt Pristina unsichtbar und isoliert von der westlichen (Kunst-) Welt, was meine Arbeit, ihren Inhalt und ihre Erscheinung stark beeinflusste. Das Bewusstsein über die politische Situation; die Unsichtbarkeit meines Landes in der Kunstwelt und die Entfremdung von der westlichen Kunst, an der ich als Kunststudent litt, führte zu einer Reihe von Videos. Früher war ich selbst Protagonist in diesen Videos, um eine ironische Distanz zu Fragen der kulturellen Identität, Geschichte und den Ort des peripheren Künstlers zu etablieren. In den letzten Jahren, habe ich mich sehr auf meine Papierarbeiten und Wandmalereien konzentriert. Meine Zeichnungen zeigen oft Umstände, unter denen sich Menschen von ihrer Umgebung entfremden. Darüber hinaus spielen Fragen zu Identität und der Status des Außenseiters eine wichtige Rolle in meinem Werk. Gewöhnliche Alltagspraktiken, Kritik an dem Zynismus der Kunstwelt und Erinnerungen aus meiner persönlichen Vergangenheit sind wiederkehrende Themen meiner Arbeit.

 

jakupferri.blogspot.de

Jeton Muja

Jeton Muja hat sich in seiner Kunst der Erforschung, Untersuchung und Sondierung unterschiedlicher Medien, Themen und Ausdrucksweisen verschrieben. Seit 2004 ist das essentielle Leitmotiv seiner Arbeit der Begriff “Investigation continues”, ein Slogan, der in seinem Heimatland für die Menschen verwendet wurde, die im und nach dem Krieg verschwanden. Das Konzept der Investigation artikuliert Muja durch Zeichnungen, Videos, Installationen und Performances.

 

vimeo.com/116351826

Koja


Inspirierende Geschichten und verschiedene Interpretationen, politische Manöver und kulturelle Spekulationen, patriarchalische Mentalität und beiläufige Gesten, Grenzen der Freiheit und Formen der Zensur – das sind die Momente, zu denen ich meist Notizen mache. Einige davon entwickeln sich zu detaillierteren Ideen und manifestieren sich als konkrete Werke, andere verbleiben chronologische Notizen, die vielleicht eines Tages wahrgenommen werden. Das was meine Arbeit charakterisiert, ist nicht das Thema mit dem ich mich auseinandersetze, aber der Minimalismus meines Ausdrucks, der sich durch all meine Werke zieht. Ich versuche kontroverse Themen in einfache Werke zu übersetzen – so, dass sie auf den ersten Blick wie einfache Themen wirken, die verhandelt werden können.

 

koja.cc/web/about

 

Ledia Kostandini


Ledia Kostandini studierte Malerei an der Universität der Künste in Tirana, Albanien.
Die Künstlerin ist vor allem auf Medienkunst konzentriert, viele ihrer Werke verbinden daher verschiedenste Techniken und Materialien. Ebenso vielfältige Emotionen provoziert ihre Kunst bei den Betrachtern – Emotionen wie Sehnsucht und Phantasie durchdrungen von Neugier oder Überraschung und Humor. Betroffen von sozialen Transformationsproszessen, bezieht Konstandini eigene Lebenserfahrungen in ihre Kunst mit ein. Oft benutzt sie den künstlerischen Ausdruck um vor- und rückgewand mit Zeit umzugehen. Ihre Arbeiten berühren die eigene Kindheit und überdenken Vergangenheit und Gegenwart, sowie nationale Themen. Ihr Interesse für ortsspezifische Installationen führte zu zahlreichen Urban-Art Interventionen die sich an mehreren Orten Albaniens finden lassen. Diese Arbeiten beherrschen und verwandeln den urbanen Raum und fordern die Menschen auf, sich mit ihm auf neue Weise auseinanderzusetzten und zu engagieren. Die Künstlerin spielt mit dem Platz, den ihr die Realität bietet und bezieht den öffentlichen Raum als wesentliches Element in ihre interaktiven Arbeiten ein. Während ihrer Reisen durch diesen Raum, und innerhalb ihrer ironischen Auseinandersetzung, lernt sie das aktuelle System, in dem sie lebt zu verstehen. Ledia Kostandini ist eine der ersten albansichen Frauen und eine der sehr wenigen Künstlerpersönlichkeiten in Albanien allgemein, die sich vor Ort mit urbaner Kunst auseinandersetzen.

 

lediakostandini.com

Majlinda Hoxha

 

 

Olson Lamaj

Die Kunstwerke von Olson Lamaj entfalten ihren Dialog in realen Kontexten, um den Betrachter zu überfordern oder Verwirrung zu stiften, um ihn zu verführen und zu hypnotisieren. Seine künstlerische Recherche basiert auf der Gesellschaft entliehenen Bildern und Situationen, die Ausgangspunkt für Reflexionen über die menschliche Natur darstellen. Die gewählten Ausgangsbedingungen repräsentieren auch eine Art institutioneller Kritik, ohne über die sozialen und kulturellen Dynamiken des Milieus, in deren Kontext Lamajs Kunstwerke stehen, zu richten. Weit davon entfernt, nostalgisch oder klagend zu agieren, ist er Kämpfer, nicht Opfer. In seiner Arbeit finden sich fast immer parodistische Elemente, was im Grunde seiner Haltung die dem Grinsen näher als dem Lachen ist, entspricht. Lamaj will in seiner Kunst Zweideutigkeiten oder die „zwei Seiten derselben Münze“ darstellen und bedient sich dabei den Medien der Fotografie, Video und Installation. Dabei bedient er sich weniger ihrer strukturellen, den ihrer funktionellen Kapazität um seine künstlerische Botschaft zu übermitteln. Der Künstler ist Mitbegründer der MIZA Gallery, einer von Künstlern betriebenen Gallerie die 2012 in Tirana gegründet wurde.

 

www.olsonlamaj.com

Remijon Pronja

Remijon Pronja, 1984 in Tirana geboren, studierte an der Universität für bildende Kunst in Tirana um anschließend seinen Traum eines Studiums an der Jordan Misja Akademie der Schönen Künste in Brera, Mailand zu verwirklichen. Nach dem Studium kehrte er nach Albanien zurück, um hier seine künstlerische Tätigkeit fortzusetzen und sich eine Position in der, sich zwischenzeitlich stark weiter entwickelten, Kunstszene zu erarbeiten. Viele seiner Arbeiten setzten sich mit gesellschaftlichen Themen auseinander und haben, verhandelt über verschiedenste Techniken, auch stets eine geopolitische Dimension. Remijon beschäftigt sich mit Fragen der Identität des Individuums und den Veränderungen, die sie im Laufe unserer Reise durch das Leben durchläuft. Für ihn ist sie Quelle physischer Verschiebungen und den Fragen zu uns selbst und der Gesellschaft in der wir leben. Remijon Prona ist Mitbegründer der MIZA Galerie für zeitgenössische Kunst in Tirana.

 

www.remijonpronja.net

Silva Agostini


Silva Agostinis filmische und fotografische Arbeiten zeugen von einer feinfühligen Beobachtung und Auseinandersetzung mit zeitlichen und räumlichen Strukturen. Resultierend aus ihrem Interesse an alltäglichen Situationen und deren Randerscheinungen entstehen filmische Inszenierungen, wobei die Zeit eine zentrale Rolle spielt. Die Künstlerin kontextualisiert zusammenhängende Elemente der Realität und generiert eine Konfrontation, die in sich zeitlos wirkt. Die Verschränkung von dokumentarisch und filmisch inszenierten Elementen schafft eine Spannung, die sich in dem verfremdeten Blick auf das Gewöhnliche manifestiert.

 

www.silvaagostini.com

Team:

Marie-Luise Hetzel Kuratorische Assitenz
Eva Westphal Ausstellungsassistenz
Arianit Ilazi Ausstellungsproduktion
Benjamin DeworAusstellungsproduktion
Flavia Zatka Übersetzung, Lektorat

 

In Kooperation mit